Die Entwicklung der Flugsimulation
Am Beginn der Luftfahrt stellte der Fluglehrer bei der Flugsimulation die Zeiger der Anzeigeinstrumente manuell nach.
Ein Flug-Übungsgerät des Herrn Link wurde 1927 bis 1929 zur Ausbildung der Piloten benutzt. Der berühmt gewordene Link-Trainer wurde 1930 patentiert und erlangte 1934 bei der amerikanischen Armee und 1935 weltweit sensationelle Erfolge.
Im 2. Weltkrieg wurden amerikanische Piloten auf Link-Trainern für den Instrumentenflug und die Radio-Orientierung ausgebildet. Bei Kriegsende gab es den ersten Airline-Flugsimulator. Zur Sichtdarstellung wurden Modell-Landschaften und Kameras eingesetzt. Mitte der 50er Jahre gab es die Außenreferenz per Filmaufnahmen. Anfang der 70er Jahre: Computergenerierte Außengrafik (zweidimensional, schwarz/weiß). Ende der 70er Jahre kommt die 3-dimensionale Grafik auf den Markt.
Die heutige Situation der Flugsimulation
Allgemeine Begriffsbestimmungen: Synthetische Flugübungsgeräte Synthetic Training Devices = STDs. Nach JAR-STD Joint Aviation Requirements – Synthetic Training Device 1A – Simulatoren, Flugzeuge – / 3A – Flug- und Navigationsverfahrenübungsgerät (vormals Instrumentenflugübungsgerät).
Gruppierung der STDs:
FS Flight Simulator. Merkmale: Full Flight (am Boden und in der Luft). Mit Bewegungs- und Sichtdarstellungssystem.
FTD Flight Training Device. Merkmale: Komplett reproduziertes Cockpit (Original, z.B. A320). Alle Systeme Boden / Luft. Feststehend, ohne Sichtdarstellungssystem.
FNPT II Flight and Navigation Procedure Trainer II. Merkmale: Mehrmotorig, Cockpit eines Musters oder einer Klasse. Mit Sichtdarstellungs-System. Nav-Update alle 3 Monate.
FNPT I Flight and Navigation Procedure Trainer I. Merkmale: 1-Mot, Landflugzeug, Gewicht bis 2 t. Kein Sichtdarstellungs-System.
Integrierter Arbeitsplatz für den Lehrer. Ausreichend geschlossenes Cockpit. Qualifikation des Betreibers erforderlich. LBA-Genehmigung.
OTD Other Training Device. Merkmale: PC-Programme (wie auch bei FNPT II und FNPT I verwendet), z.B. ELITE v7, v8. Mit Flugkonsolen Flightcontrols.
PCATD Personal Computer-based Aviation Training Device. Merkmale: Ähnlich OTD. Wird unter gewissen Bedingungen von der FAA Federal Aviation Administration (USA) zugelassen (nicht in BRD).
Zahlreiche Flugsimulations-Programme sind verfügbar. Sie können auf fast allen heimischen PCs verwendet werden. Programme, wie das hier verwendete, sind in Verbindung mit hochwertigen Flugkonsolen (Hardware) ausgezeichnete Flugübungsgeräte für Flugschulen, Privatpiloten und Flugenthusiasten, die sich weiterbilden oder in Übung bleiben wollen.
Wozu dieses Lehrbuch mit Flug- und Navigations-Übungen am PC ?
Flug-Simulatortraining am PC ist nicht nur ein willkommener Zeitvertreib. Es ist durchaus ein äußerst hilfreiches Flug- und Navigations-Training.
Mangel an Zeit bei geeignetem Flugwetter oder beachtliche Flugstunden-Preise sind Gründe, weshalb viele Piloten zwar ihren Luftfahrerschein verlängern, doch im Grunde nicht genügend Flugtraining haben, um sicher, souverän und somit ohne Anspannung ein Flugzeug fliegen zu können. Auch das bei der Flugnavigation häufig benutzte GPS-Gerät, mitunter sogar in der Hand, kann ohne Training nicht die notwendige Sicherheit bieten. Daher kommt es oft zu beunruhigendem Stress, wohingegen das Fliegen doch Freude bereiten sollte.
Flugtraining auf einem geeigneten synthetischen Flugübungsgerät oder am PC mit passenden Flugkonsolen ist ein guter Weg, mehr Routine und Sicherheit beim Fliegen nach Instrumenten zu erlangen. Dies betrifft insbesondere auch das Training der Flugnavigation.
Im vorliegenden Lehrbuch für die Flugpraxis sind die Basis-Flugübungen, das Fliegen nach Instrumenten und die Navigation praxisnah beschrieben. Es werden Überlandflüge, An- und Abflüge auf Verkehrsflughäfen mit und ohne ILS Instrument Landing System detailliert erklärt und durchgeführt. Dabei werden auch gebräuchliche GPS-Navigations-Systeme beschrieben und in praktischen Flug-Beispielen angewendet.
Diese professionelle Ergänzung zur Piloten-Ausbildung ist angelehnt an die Ausbildungsrichtlinien JAR-FCL und ist darüber hinaus erweitert durch zahlreiche Übungsabschnitte und führt weiter bis zu IFR-Flügen. Es werden die Möglichkeiten, die durch Navigations-Einrichtungen und moderne Flugzeug-Ausrüstung geboten werden, optimal genutzt. Das Tutorial enthält ebenso erforderliche Sprechfunkbeispiele in Deutsch und Englisch.